Sprachliche Bildung
Unsere Einrichtung nimmt für vier Jahre ( 2016- 2020) an einem Bundesprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend teil. Der Name dieses Projekts lautet „ Sprach – Kitas – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Eine zusätzliche Fachkraft unterstützt uns bei der Umsetzung des Programms. Die Schwerpunkte dieses Programms lauten:
- alltagsintegrierte sprachliche Bildung
- Inklusion und
- Zusammenarbeit mit den Eltern
Durch Sprache erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an. Kinder sind neugierig und wollen ihre Umwelt entdecken. Der Säugling brabbelt und das Kleinkind plaudert viel und gern und ahmt einzelne Laute und Geräusche nach. Es macht dem Kind Freude, sich anderen „ mitteilen“ zu können und die eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.
Wann immer sich die Möglichkeit im Alltag bietet treten wir mit den Kindern in einen Dialog. Wir bieten durchgängig sprachförderliche Impulse an. Über den Tag verteilt nutzen wir alltägliche Situationen, wie Wickeln, Hände waschen, An-und Ausziehen, regelmäßige und besondere Aktivitäten, auf dem Außengelände, bei Ausflügen, Festen und Feiern, um Kindern altersentsprechende sprachliche Impulse zu geben.
Die Kinder entwickeln so zunehmend mehr Freude, ihre Sprache einzusetzen und somit fortlaufend ihre Sprache zu entwickeln. Die Kinder fühlen sich ernst – und angenommen, können ihre Gefühle darüber äußern, ( Welt-) Wissen erwerben und sich darüber austauschen.
Durch den engen Kontakt mit den Kindern nehmen wir sehr früh wahr, wenn bei einzelnen Kindern ein erhöhter Förderbedarf nötig ist. So können wir einen auf das jeweilige Kind ausgerichteten Förderplan erstellen.
Uns ist es wichtig, dass sich alle Kinder, Eltern und andere Bezugspersonen des Kindes bei uns willkommen fühlen. Inklusion bedeutet für uns, dass wir ein Interesse an anderen Lebenswelten haben und das wir möchten, dass sich alle in unsere Arbeit einbringen und daran teilhaben können. Wir planen Angebote so, dass jedes Kind nach seinen Möglichkeiten mitmachen kann und auch Eltern erhalten die Möglichkeiten, sich nach ihren Interessen, einzubringen. Das stärkt das „ Wir- Gefühl“ und den Zusammenhalt.
Kinder aus anderen Kulturen und mit Deutsch als Zweitsprache, erhalten bei uns die Möglichkeit, ihre Kultur und ihre Sprache zum Ausdruck zu bringen. So können sie z.B. Bilderbücher in ihrer Erstsprache von zu Hause mitbringen, die wir gemeinsam anschauen und besprechen und Bilder und Gegenstände werden in deren Sprache benannt. So fühlt sich das Kind angenommen und die anderen Kinder profitieren davon, denn sie lernen Werte wie Respekt und Gleichbehandlung kennen. Zudem erhalten sie einen Einblick, in für sie, fremde Kulturen.
Uns als Team ist es von großer Bedeutung, dass Diskriminierungen vermieden werden. So wird den Kindern z.B. erklärt, dass auch ein Kind mitspielen kann, das nicht so schnell rennen mag oder ein anderes Kind, das noch nicht jedes Wort auf Deutsch verstehen kann. Gemeinsam mit den Kindern werden Ideen entwickelt, um dieses umzusetzen und alle Kinder zu integrieren.
Durch die Umsetzung dieses Programms wird die Zusammenarbeit mit den Eltern intensiviert. Wir möchten allen Eltern das Gefühl geben, ihnen auf Augenhöhe zu begegnen und sehen alle Eltern als Experten ihres Kindes! Durch eine gemeinsame und enge Zusammenarbeit möchten wir die bestmögliche Entwicklung für ihr Kind erreichen.
Dieses beginnt bereits bei dem Aufnahmegespräch. Hier werden (sprachliche) Gewohnheiten erfragt. So ist es für das Kind ein großer Vorteil, wenn die pädagogischen Fachkräfte wissen, wie die Eltern ihr Kind trösten, was Schnuller und Durst in ihrer Erstsprache oder auch gerade in der momentanen Sprachentwicklung des Kindes heißt, welche Rituale zu Hause von Bedeutung sind, welche Lieblingswörter und Spiele das Kind hat usw. Durch das „ Ich-Buch“ (Portfolio), welches für das Kind durch die pädagogischen Fachkräfte angelegt wird, die Pinnwände in den jeweiligen Gruppen und die täglichen Tür – und Angelgespräche werden die Eltern kontinuierlich über Entwicklungsschritte und den Tagesablauf ihres Kindes bei uns informiert. Gemeinsame Gottesdienste und Feste, Elternabende und Elterngespräche, sowie das Mitwirken der Eltern im täglichen Ablauf ( backen, vorlesen, hospitieren) ermöglichen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Eltern und dem Kita-Personal.